
Der Naturpark Lahn-Dill-Bergland soll eine zentrale Anlaufstelle am Nordufer des Aartalsees bekommen und Besucher aus der Region und darüber hinaus einladen die Region zu besuchen. Das Gebäudeensemble bietet ein Angebot für Besucher mit Informations- und Ausstellungsbereichen sowie einem erlebnisreichen Außengelände. Der Seminar- und Verwaltungsbereich komplettiert das Naturparkzentrum. Aus den Landschaftslinien der Region schöpft der Entwurf seine Stärke, strukturiert die Nutzungen präzise auf dem Grundstück am Aartalsee und greift dabei traditionelle und nachhaltige Konstruktionsprinzipen auf.
Die Geologie der Region ist das Fundament der Landschaft und wird an besonderen Stellen sichtbar.
Als klar lesbares Zeichen strukturieren diese Landschaftslinien den Ort und das Naturparkzentrum in logische Gebäudeabschnitte.
Entlang einer Erzähl- und Erschließungsachse entwickelt sich das Naturparkzentrum. Der Mindestbedarf des Raumprogramms findet in den ersten drei Körpern Platz. Das Ensemble lässt sich mit der vorgeschlagenen Struktur bedarfsgerecht organisch erweitern. Optional kann schon eine Aussichtsplattform errichtet werden. Bauerngarten, Outdoor-Objekte, Naturerlebnisflächen und auch die Flächen für den ruhenden Verkehr folgen dem Rythmus der Landschaftslinien. Ausblicke entlang der Erzähl- und Erschließungsachse öffnen die Gebäude. In den übrigen Bereichen werden nach Erfordernis Öffnungen vorgesehen. Der Hochpunkt bietet einen Panoramablick und Perspektivwechsel.
Die Fassade ist inspiriert von der lokalen Fachwerktradition und interpretiert diese in einer modernen Form. Die Füllungen sind wie die Lamellen ebenfalls Holz. Lamellen homogenisieren die Körper und dienen zugleich als Sonnenschutz der Fenster. Die pigmentierte Beschichtung schützt und schafft einen hohen Wiedererkennungswert.
Das Grundmaterial der Konstruktion ist heimisches Holz. Wir möchten hier besonders nach „Holz von Hier“ zertifiziertes Material empfehlen und damit einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der lokalen Wirtschaft und der CO2-Bilanz des Gebäudes leisten. Tragwerk, Fassade und Ausbau lassen sich so mit dem gesunden und atmenden Werkstoff Holz umsetzen.
Auch bei der Versorgung des Gebäudes sollte auf das zurückgegriffen werden, was auch Gäste am Naturpark schätzen: Sonne, Boden, Wasser und Wind. Die Versorgung mit Grundenergie erfolgt über Solarschindeln auf allen Dachflächen in Kombination mit einer geothermisch versorgten Wärmepumpe.

Bad Endbach
Naturparkzentrum, Ausstellung, Verwaltung
Region Lahn-Dill-Bergland e.V.
990 qm BGF
Ideenwettbewerb
2021
office@brunckenfrett.de